Der Tod des Egos

Menschen berichten nach übertriebener LSD-Einnahme vom einhergehenden Verlust des Egos. Doch ist das etwas Schlechtes, oder etwas Erstrebenswertes?

"Ist der Verlust meines Egos nicht auch der Verlust meiner inneren Werte, meines Antriebs und allem, was meine Person ausmacht?"


Ich denke, dass man seine Grundwerte
nicht so leicht verlernt. Ich erkläre mir den Ego-Tod so:

So wie sich manche Tiere im Verlauf ihres Lebens häuten, wirft der Mensch Schichten seiner inneren Programmierung ab, die ihm vorher im Weg standen, weil sie aus ungesunden Angewohnheiten und Reaktionen bestand. Meistens passiert so etwas nach besonders einschlägigen Erlebnissen, die mit der gegenwärtigen Einstellung nicht verarbeitbar wären.

Und so stirbt dann das Ego, wenn die alten Verhaltensmuster gegen neue ausgetauscht werden, 

und man sich der Dinge nicht mehr so sicher ist,
weil man aus seiner Komfortzone geworfen wurde.

Meistens ist der Weg, den wir nicht gehen wollen, genau der richtige.

Die verschlungenen Täler des Unbekannten flößen Furcht ein. So ist es kein Wunder, dass wir nicht den Weg wählen, der uns Angst macht. Doch genau dieser ist es, den wir für persönliche Entwicklung gehen müssten.

Der Gedanke, dass sich die eigene Persönlichkeit so weit entwickelt, dass man sich selbst fremd vorkommt, hält davon ab, einen Sprung in tiefere Gewässer zu wagen.

Dinge zu tun, die Freunde und Familie als Bullshit ansehen

Das eigene Wachstum zu steuern ist eine Aufgabe, die jeder für sich selbst in Angriff nehmen muss. Selbst, wenn das beinhaltet, dass man Aktivitäten aufnimmt, die für Personen, die einem nahe stehen, schwachsinnig wirken.

Wer den Wunsch hat, sich selbst neu zu erfinden, muss den
Ballast der Bewertung anderer fallen lassen und sich auf seine Intuition verlassen. Auf diesem Weg lernt man seine eigenen Wünsche und Ziele kennen.

Menschen, die einen umgeben, neigen oft dazu, ihre eigene Lebensweise anderen aufzubinden, obwohl sie in ihrer gegenwärtigen Situation wenig Raum für Erneuerung haben.

Die Angst vor Kompatibilitätsproblemen mit anderen zwingt einen dazu, ihre Ansichten zu übernehmen, wodurch man sich selbst die eigene Freiheit verbaut, neue Hobbies und Perspektiven aufzunehmen.

Die ewig fehlende Motivation

Es gibt Tage, da neigst Du dazu, alles zu stark zu analysieren, was an Deinem Verhalten falsch ist oder war.

Dass das lähmend ist, nimmst Du gar nicht so stark wahr, 
sondern denkst eher, dass etwas komisch an Dir ist.

An solchen Tagen geht viel Energie verloren, 
die eigentlich ein kreatives Ventil bräuchte.

Die größte Hürde ist, etwas anzufangen.
Die zweite Hürde ist, sich selbst zu sammeln.
Die dritte Hürde ist, dabei Spaß zu haben.

Wenn diese Hürden unüberwindbar sind, geh' raus in die Natur, schau' Dich in der Welt um und versuche, vom Erfolgsdenken- und Druck wegzukommen. Du musst niemandem etwas beweisen, ausser Dir selbst.
 
Warum habe ich keine Motivation?
 
Du hast zu viel Kraft in die selben Tätigkeiten 
investiert und Dein Geist sehnt sich nach einem Tapenwechsel. Deine innere Stimme redet Dir negative Dinge ein, wie z.B.:

"Die anderen sind eh besser." 
 
Sich mit anderen zu vergleichen, schadet einem mehr, als es hilft. Das Handtuch zu werfen hat wenig mit charakterlicher Stärke zu tun. Wer hingegen bis zum Ende kämpft und alle Resourcen verbraucht, fühlt sich nicht wie ein Verlierer.

"Ich habe mir alle Chancen schon verbaut."
 
Du bist eingefahren und handelst nach einem vordefinierten Schema - Die Chancen von denen du sprichst, sind Portale in andere Handlungsweisen, deren Benutzung Dich aber zu stark beängstigt, weil das Betreten jener einen
gewissen Aufwand mit sich bringt.

"Es geht einfach nicht voran."
 
Du schiebst vorwärts, aber nichts bewegt sich. Du setzt am
am falschen Punkt an. Hier ist eine frische Perspektive gefragt, die einem den Überblick ermöglicht, sodass man die Hebelpunkte beim nächsten Anschieben
gezielt auffindet. Wut ist wie ein Brandbeschleuniger.

"Ich werde das nie schaffen."
 
Wenn man sich selbst lange genug etwas einredet, 
schleicht es sich irgendwann in die Routine ein.
Gegenmaßnahmen sind Gedanken mit einer bekräftigenden Botschaft, wie z.B.:
"klar, kein Problem, das mach ich. Krieg ich hin. 
Locker. Da habe ich schon schlimmeres überstanden."

"Wenn ich damit fertig bin, werde ich trotzdem nicht zufrieden sein."
 
Der ewige Perfektionismus ist ein Produkt aus zu wenig Selbstvertrauen und
der fehlenden Erfahrung, dass Scheitern heilsam sein kann.
Aus Zerstörung wächst etwas Neues.
Die vollste Zufriedenheit kann nur erlangt werden, 

wenn wir von Anfang an
in einer zufriedenen Grundstimmung sind.